Eine Woche Kurzurlaub in Bayern, genauer in Ramsau in der Nähe von Berchtesgaden.
Der Nationalpark beginnt auf der anderen Straßenseite. In den wenigen Tagen hier, war es für mich selbstverständlich, dass ich mindestens einmal DL WFF 002 aktiviere. Heute war es soweit.
Meine Station bestand aus meinem bewährten 17AH-Akku welcher tragbar ist. Der Transceiver war mein treuer Gefährte FT-817. Ich hatte zwei Antennen dabei, beides leichte und transportable Konstruktionen. Zum einen war es eine EH-Antenne für 20meter – die ist leicht und hat ungefähr die Länge eines Unterarms. Ich wollte schon immer wissen ob und wie eine EH-Antenne mit 5 Watt im Feld funktioniert. Die zweite Antenne war eine gekaufte G5RV mit 16 Meter Spannweite. Sehr hilfreich hat sich auch mein neuer 10Meter-Mast bewährt, er ist ebenfalls sehr leicht und hat ein Packmaß von ca. 67cm. Der Z-817 als autom. Antennenanpaßgerät durfte auch nicht fehlen und hat die G5RV auf Maß
Was mir nicht bewusst war, das WFF 002 in DL ist offensichtlich ein sehr gesuchtes Gebiet. Nach einigen wenigen CQ-Rufen erschlug mich ein Pile-Up wie ich es nur von alten Tagen als ZK1VDX (hach…) kenne. Es riefen so viele Stationen an das der FT-817 absolut überfordert war. Es war streckenweise nur noch ein verzerrtes Quietschen aus dem Lautsprecher zu vernehmen. Nachdem die Sonne hinter den Gipfeln der Berge verschwunden war, wurde es sofort richtig kalt. Die Finger an der Morsetaste wurden um ungelenker. Dennoch habe ich 109 Stationen im Log und konnte das WFF Gebiet auf drei Bändern on air bringen.
Ein paar Worte zur EH-Antenne. Ich mag solche Antennen eigentlich nicht. Als Kurzwellenamateur verbinde ich mit dem Wort „Antenne“ ein Gebilde das aus viel Draht besteht, welcher den Himmel verziert. Und dieser Draht fängt aus der Luft all die schönen elektromagnetischen Wellen ein. Diese EH-Antenne verkörpert genau das Gegenteil – aber sie hat mich und meinen Freud „DL7UVO“ auf der Interradio 2011 sehr verführerisch angelächelt. Sie war preiswert und sah verarbeitungstechnisch ganz gut aus – also Geld auf den Tisch gepackt und die EH-Antenne war mein.
Hier in den Bergen des Berchtesgadener Landes habe ich diese EH-Antenne also zum ersten Mal im Feld eingesetzt. Ich habe sie mit den DXWIRE-Mast auf ca. 5 Meter höhe gebracht, obwohl das, wie ich glaube, gar nicht nötig ist. Ich war überrascht, das Teil funktioniert tatsächlich. Ich konnte mit 5 Watt auf 20 Meter ein QSO nach dem anderen fahren. DL7UVO in Berlin beschien mir ebenfalls ein relativ gutes Signal. Relativ gut soll heißen das es ohne Probleme zu lesen war, der Zeiger am S-Meter zuckte ein wenig. Die Verbindungen gingen bis in den Asiatischen Teil Russlands oder auch bis nach Israel. Das Teil funktioniert also grundsätzlich und wird daher weiter benutzt. Der Vorteil ist eben das Gewicht, die Abmessungen und das Teil ist fast auf dem gesamten 20m Band resonant.
Die zweite Antenne war die G5RV. Diese war innerhalb von 10 Minuten aufgebaut. Am Mast hochgeschoben und die beiden Schenkel an irgendwelchen Bäumen oder Sträuchern so lala befestigt und los ging es. Hier braucht es einen Tuner, dafür ist man aber von 40m – 10m QRV. Auf 30 Meter brach das Pile-Up noch stärker aus, der RX war wieder komplett überfordert. So mussten die Gegenstationen teilweise ein paar Sekunden länger auf mich warten, ich brauchte einfach etwas länger um die Rufzeichen aus dem Getümmel zu picken.
In Summe hat mir das wieder richtig Spaß gemacht. Die QSL-Karte speziell für WFF-Aktivitäten ist noch immer nicht gedruckt… aber das wird jetzt bald erledigt. Ich hasse Schulden und dazu gehören auch QSL-Schulden.
In diesem Sinne 44 – und funkt doch auch mal outdoor!
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