Dieser bekannte SDR-Empfänger stand schon länger auf meiner Liste. Der Harzburg SDR erschien mir als preiswerter Einstieg um einfach mal mit einem SDR Empfänger zu spielen.
Als gestandener Analog-Funker ist man eine Frontplatte gewöhnt und möglichste viele Knöpfe zum spielen und mindestens ein, besser gleich zwei, ordentliche VFO-Knöpfe.
Knöpfe und Regler gibt es auch bei einem SDR, diese sind jedoch genauso Software, wie auch der Rest eines SDR-Empfängers. Man muss Knöpfe und Regler mit der Maus am Bildschirm bedienen. Um zu schauen ob mir das gefällt und ob die Bedienbarkeit im DX- und Contest-Betrieb (für meine Belange) taugt, muss man ja nicht unmittelbar auf die teuren SDR-Geräte zurückzugreifen. Daher ist ein Harzburg In jedem Fall sind SDRs eine tolle Sache. Für mich interessant und bemerkenswert ist die Tatsache, das Funktionen durch die Software bestimmt sind. Wie beim KX3 lebhaft demonstriert – Funktionen wurden durch Software-Updates erst viel später ausgeliefert. Es muss also nicht ein neues Gerät gekauft werden, viele Dinge werden einfach per Update erweitert. Einen zweiten Antenneneingang oder ein schöneres Gehäuse kann man leider nicht per Software upgraden.
Ein paar Fakten zum Harzburg SDR
Der SDR-Empfänger wurde zwischenzeitlich etliche hundert Male aufgebaut und wird vom QRPproject anboten. Der Harzburg empfängt zwischen 3 und 30MHz, kann also neben Amateurfunk auch Rundfunk und andere Dienste auf den Bildschirm zaubern. Der SDR-Bausatz eignet sich besonders für Anfänger oder ungeübte Bastler. Die Leiterplatte ist großzügig dimensioniert und das einzige SMD-Bauteil ist bereits aufgelötet. Dummerweise ist die Leiterplatte nicht so lang wie ein klassisches „Europa-Gehäuse“. Sodass ich bei einem Elektronik-Versender noch extra Achsen und Achs-Kupplungen bestellt habe damit ich Bedienelemente nach außen führen konnte. So habe ich wenigstens wiedermal mit einem Messschieber gearbeitet.
Die Seele eines SDR Empfängers – die Software
Ich habe dem Harzburg mittels HDSDR (vormals WinradHD) Leben eingehaucht. Man braucht neben der eigentlichen Software noch eine Art Treiber für den „Harzburg“. Dieser befindet sich sozusagen zwischen Harzburg und HDSR. Diesen kann man sich auf der Webseite http://www.fernempfangsradio.de runterladen. Dort gibt es auch einen Treiber für Linux, damit kann man dann den Harzburg SDR mit den relevanten SDR-Linux-Programmen ansteuern.
Harzburg SDR funktioniert auch auf einen Mac OS X Rechner
Hurra! Der SDR-Empfänger funktioniert auch auf meinem Mac-Rechner. Die Software die ich benutze nennt sich „DSP-Radio“ und wird von DL2SDR, Sebastian, entwickelt und dankenswerter Weise kostenlos angeboten. Auch auf einem Mac benötigt man einen Harzburg-„Treiber“. Das sogenannte SDR-Plugin.
- „DSP-Radio“ SDR-Software für Mac OSX
- SDR-Plugin – Treiber für Harzburg SDR <> DSP-Radio
Mein Fazit nach ein paar netten SDR-Stunden
Ich finde SDR-Empfänger wirklich bemerkenswert. Sicher werde ich noch viele Stunden mit dem Harzburg, oder gern auch einem anderen Modell, spielen. Aber ich glaube das ich in absehbarer Zeit, wahrscheinlich ehr nie, von den großen Kisten mit den vielen Knöpfen, Schaltern und Reglern ablassen werde. Für mich gehört das einfach dazu. Für Experimente, Spielereien oder wenn man sich mal mit etwas anderen beschäftigen möchte, ist ein SDR-RX eine tolle Spielwiese. Schade dass mein Harzburg kein 6m empfangen kann. So könnte ich auf einem extra Monitor immer das Wasserfall-Diagramm laufen lassen. Bei sporadischen 6m-Öffnungen könnte man dann die Veränderungen im Wasserfall erkennen noch bevor die ersten Meldungen im DX-Cluster erscheinen.
Fairerweise muss ich noch hinzufügen, dass ich mir zwar vorgenommen hatte den SDR-RX zu bauen, ich aber nicht die Chance dazu hatte. Durch eine Fügung bin ich zur fertig gelöteten Platine gekommen. So blieben für mich die mechanischen Arbeiten.
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