Auf der Suche nach einem Heilmittel gegen Mitgliederschwund und um den verschiedenen Experimenten der Jugend wieder näher zu kommen, werden offensichtlich auch Marketinginstrumente wie Twitter ins Feld geführt. Das ist durchaus positiv zu werten, aber damit kann man auch viel zerstören.
Prinzipiell kann Twitter in der Tat ein brauchbares „Instrument“ sein, um mit Mitgliedern, Kunden oder Fans in Kontakt zu treten. Mittel- oder langfristig ist es möglich, mit etwas Geschick, Fantasie aber auch Glück seine Zielgruppe zu erreichen.
Wenn man sich jedoch die Tweets vom DARC anschaut, könnte man meinen, dass die oder der Verfasser auf eine der vielen Internet-Erfolgs-Mythen hereingefallen ist. Auf vielen Webseiten kann man von „Experten“ erfahren, wie einfach Erfolg und Zielgruppenansprache sei. Man muss nur mal eben eine Fanseite bei „facebook“ einrichten und einen Account bei „twitter“ an den Start bringen.
Ganz aktuell ist der neue Heilige Gral „pinterest“ oder auch diese „Infografiken“. Diese Grafiken verfolgen zwar das Ziel einen angeblich natürlichen Linkaufbau zu forcieren, bedienen sich aber ähnlichen sogenannten sozialen Mechaniken. Tollfinden, teilen und verlinken!
Leider verstehen viele das Internet noch immer falsch oder gar nicht. Es geht nicht darum, die Dinge einfach zu tun. Es geht nicht darum, einfach im Meer der vermeintlich hippen Web2.0 Tools mitzuschwimmen.
Ein häufiger Fehler ist, dass Follower, Seitenbesucher und Facebookfans als Klickvieh betrachtet werden. Demzufolge wird sich wenig Mühe gegeben und das Eingabefeld der Twitter-Software mutiert zur kostenlosen Kotztüte aus einem Billigflieger, in der man mal schnell irgendwelche Links ablädt oder langweilige News und Videos. Man kann es auch „verbales Erbrechen“ nennen.
Wir sind kein Klickvieh!
Aber eben dieses scheinbare Klickvieh sind die gleichen Menschen mit denen man sich auf der Hamradio trifft, sich auf dem 80m Band unterhält und sie in der cqDL auch ordentlich anspricht.
Bei diesen Gelegenheiten wirft man sicher nicht mit Belanglosem umher und stammelt in Stichworten daher, nur um Geräusche zu verursachen. Es verhält sich mit solchen Dingen ebenso wie mit allen anderem im Leben. Will man es gut machen, muss man sich damit beschäftigen und es auch konsequent verfolgen. Bestenfalls hat man sogar eine echte Strategie, welche alle Medien wie youtube, twitter, facebook und goolge+ sinnvoll miteinander kombiniert.
Warum ich das nicht direkt an den DARC schreibe? Habe ich ja, per Twitter. Aber wie das eben so ist mit Meldungen, die nicht mindestens ein „Hurra“ beinhalten, sie werden nicht beantwortet. Aber vielleicht beherrscht man das Medium ja einfach nur nicht,
Zudem habe ich vor vielen Jahren schon einmal an den DARC geschrieben. Damals wurde aufgerufen, Vorschläge für das CMS einzusenden. Ohne Antwort! Wahrscheinlich war das nur pro Forma, um ein wenig den Duft von Mitbestimmung und Interesse an Meinungen aus dem „Volk“ zu versprühen.
Weiterführende Infos:
Wer sich für das Thema Online-Marketing interessiert dem sei das Buch „Das große Online Marketing Praxisbuch“ empfohlen. Ich habe es angeschafft jedoch noch nicht komplett gelesen, noch nicht mal die Hälfte. Es wird nahezu über alles relevante geschrieben was Webseiten- und Blog-Autoren betrifft. Zugegeben, das Buch richtet sich wohl an größere Projekte, aber nahezu alles trifft auch auf so kleine Blogs wie meinen zu. Für mich ist das Buch ein Gewinn.
Krass, drei Jahre alter Artikel, aber inhaltlich hat sich da beim DARC scheinbar überhaupt nichts verändert. So richtig schade, Twitter kann man ja auch sinnvoll nutzen. Wenn ich mir die Website des lokalen OV anschaue, dann ist das alles auch 1:1 die Fortführung dieser Grundhaltung. Die lernen es einfach nicht. Dabei ist Twitter nun wirklich eine „low hanging fruit“, weil es richtige Dialogkultur ermöglicht und durch den relativ vielen Text auch viele Spinner fernhält (die dann bei FB jeden Shice durchsharen und kommentieren müssen).
Kann das hier alles 100% unterschreiben, danke!